Was ist Osteoporose?
Osteoporose (Knochenschwund) ist die häufigste Knochenerkrankung in Deutschland. Bis etwa zum 40. Lebensjahr nimmt die Knochenmasse des Menschen zu, danach baut der Körper natürlicherweise jährlich etwa ein halbes bis ein Prozent wieder ab. Bei Osteoporose nimmt die Knochenmasse über das natürliche Maß hinaus ab, sodass die Betroffenen viel mehr Knochenmasse verlieren als ein gesunder Mensch. Dieser Knochenschwund wirkt sich nachteilig auf Knochenstruktur und Knochenfunktion aus: Das Skelett verliert an Stabilität und das Risiko für Knochenbrüche steigt.
Eine Osteoporose kann verschiedene Ursachen haben. In etwa 5 Prozent der Fälle ist der Knochenschwund die direkte Folge einer Erkrankung oder einer langfristigen Medikamenteneinnahme (sog. sekundäre Osteoporose). Die meisten Menschen (95%) entwickeln jedoch Knochenschwund, ohne dass Erkrankungen oder Medikamente als Auslöser zu erkennen sind (sog. primäre Osteoporose). Hierzu zählen:
• die Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren (postmenopausale Osteoporose) und
• die Altersosteoporose, die etwa ab dem 70. Lebensjahr bei beiden Geschlechtern auftritt.
Die Untersuchung
Es handelt sich hierbei um eine Untersuchung des Mineralsalzgehaltes der Knochen.
Wir setzen zur Diagnose und auch zur Verlaufskontrolle der Osteoporose die Quantitative Computertomographie (QCT) ein, indem wir im Computertomographen überlagerungsfrei die Dichte des trabekulären Knochens innerhalb der Wirbelkörper messen.
Grundsätzlich erfolgt die Knochendichtemessung an den Lendenwirbelkörpern 1-3. Ausnahmen entstehen dann, wenn an diesen Wirbelkörpern bereits Frakturen oder Sklerosierungen vorliegen, die das Ergebnis verfälschen können. Das Ergebnis der Messung wird dann für jeden einzelnen Wirbelkörper, sowie gemittelt für alle 3 gemessenen Wirbel in mg /cc K2HPO4 (Dikaliumhydrogenphosphat) angegeben. Weiterhin erfolgt die Ermittlung des sog. T-Score und des Z-Score.
T-Score und Z-Score
Der T-Score gibt an, wie stark bei einer Person die Knochendichte von der Knochendichte junger Erwachsener abweicht. Der Wert ist die sog. Standardabweichung, also eine statistische Größe. Nach der gültigen Definition der WHO liegt eine Osteoporose vor, wenn der Messwert der Knochendichtemessung mindestens 2,5 Standardabweichungen unter dem Durchschnitt der geschlechtsgleichen 30-jährigen Gesunden liegt, d.h. ein T-Wert ≤ -2,5 vorliegt. Zwischen -1 und -2,5 Standardabweichungen wird von einer Osteopenie (Vorstufe von Osteoporose) gesprochen.
Für die Abschätzung des absoluten Frakturrisikos ist neben der Beachtung des Knochenmineralgehaltes die Berücksichtigung des Patientenalters von großer Bedeutung. Eine Erniedrigung um -1 bedeutet eine Verdopplung des altersentsprechenden Frakturrisikos.
T-Score Klassifikation der WHO
≥ -1 |
Normalbefund |
-1 bis -2,5 |
Osteopenie |
≤ -2,5 |
Osteoporose |
≤ -2,5 und Frakturen |
manifeste Osteoporose |
Z-Score Frakturrisiko
-1 |
Verdopplung |
-1 bis -2,5 |
Vervierfachung |
≤ -2,5 |
Verachtfachung |
QCT als IgeL (Individuelle Gesundheitsleistung)
Unter
Individuellen Gesundheitsleistungen versteht man Leistungen der
Vorsorge- und Service-Medizin, die von der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) nicht bezahlt werden, da sie nicht zum
Leistungskatalog der GKV gehören. Diese Diagnose- und
Behandlungsmethoden werden den Kassenpatienten zusätzlich angeboten und
müssen bei Inanspruchnahme selbst bezahlt werden. Die Kosten für eine Knochendichtemessung mittels QCT betragen in unserer Praxis für gesetzlich versicherte Patienten derzeit 29,15€ und werden von deren Krankenkassen nicht erstattet.